Diese
Frage höre ich am öftesten auf die Antwort was ich denn so in
meiner Freizeit mache - daher denke ich ist es mal an der Zeit das ganze
zu erklären!
Beim
KiteBuggy fahren sitzt man in einem 3-rädrigem Gefährt nur wenige
Zentimenter über dem Boden! Mit Hilfe eines Kites, der mit dem Fahrer
über ein Hüfttrapez verbunden ist, lässt man sich über
den Strand, Wiesen oder Asphaltflächen ziehen.
Der Grundaufbau
sieht wie folgt aus: Hinten ist eine Starrachse mit 135cm Breite
und mehr verbaut! Je breiter die Achse desto geringer ist die
Gefahr dass der Buggy bei hohen Geschwindigkeiten umkippt. Zwischen
den beiden Seitenholmen befindet sich der Sitz in dem der Fahrer
tief "liegt"
Vorne
befindet sich nur ein Rad bei welchem die Achse in 2 Fußrasten endet
über die gelenkt werden kann! Ein Bremse ist NICHT vorhanden. Preislich
fängt ein Buggy für Einsteiger bei ca. 200 Euro an! Mit steigendem
Können und höheren Geschwindigkeiten kommt man allerdings nicht
im Buggies für Fortgeschrittene sowie Profibuggies herum. Diese liegen
in Preisklassen von 500 bis über 2000 Euro! Vollfederungen sind dabei
keine Seltenheit mehr!
Da
der Fahrer nur wenige Zentimeter für dem Boden sitzt (bzw. ab und
an sogar aufsitzt) kommen einem die erreichten Geschwindigkeiten sehr
viel schneller vor!
90km/h
und mehr durchaus möglich - Rein physikalisch lässt sich unter
prefekten Bedingungen das 2,5 fache der Windgeschwindigkeit erreichen,
das macht bei 50km/h Windgeschwindigkeit schon weit über 100km/h
Fahrgeschwindigkeit!
Diese
ist natürlich stark abhängig von den benutzten Kites (siehe
unten) - aber auch Können, Erfahrung und Mut des Fahres spielen eine
große Rolle!
Da
der Buggy über keine Bremse verfügt kann man ihn nur zum Stillstand
bringen indem man den Schirm aus dem Wind lenkt und ausrollt oder den
Buggy durch starkes einlenken gegen den Wind querstellt und seitlich über
die Räder schliddert. Letzeres Manöver bereitet viel Spaß
und ist unverzichtbar wenn man den Buggy schnellsmöglichst anhalten
muss!
Grundsätzlich
sollte man nie ohne Helm und Schutzkleidung fahren - auch wenn gerade
im Sommer die Temperaturen am Strand dazu verleiten!
Wer
nun neugierig geworden ist Buggyfahren zu lernen sollte sich z.b. an die
Buggyfahreschule unter www.BuggyFahrschule.de
wenden!
Buggyfahren:
Fahrtechniken
Bevor
man sich mit einem Zugdrachen in einen Buggy setzt, sollte man das fliegen
des Kites sehr gut beherrschen. Auch sollte man zu jedem Zeitpunkt orinetiert
sein, aus welcher Richtung der Wind gerade weht, was bei drehenden Binnenlandwinden
oft schwierig ist. Eine sehr gute Vorübung, um den Umgang mit den
Kräften des Windes zu erlernen, ist der Einsatz des Arschrutschleders.
Dabei sitzt man auf dem Gesäß und lässt sich vom Kite
über den Boden ziehen. Da der Körperschwerpunkt dabei sehr tief
liegt, ist die Kitekontrolle recht einfach. Dies sollte solange geübt
werden, bis man den Kite gelegentlich auch blind fliegen kann.
Auch
sollte man im Stand schon einige Manöver mit dem Kite beherrschen.
Eine gute Vorübung ist die liegende Acht zu laufen mit Kite. Dazu
startet man den Kite und simuliert mit ihm die Fahrt im Buggy zu Fuß.
Man stellt sich so in den Wind, daß man ihn von der Seite spührt
und beginnt, einen Halbwindkurs zu laufen, indem man den Kite in Sinuswellen
seitlich neben sich hoch und runter fliegt. Dabei sollte der Kite etwas
in Laufrichtung nach vorne kommen, so daß er in Laufrichtung zieht.
Auf dem Boden läuft man dabei eine große Acht. Kommt man an
den Wendepunkt der Acht, wird der Kite in den Zenit nach oben geflogen,
während man die Acht läuft. Ist die gelaufene Halse abgeschlossen,
wird der Rückweg mit Sinuswellenflug gelaufen. Diese Übung sollte
man so lange machen, bis man sie im Schlaf beherrst, bevor man sich in
den Buggy zum fahren setzt.
Wahl
der Drachengröße: Es ist dringend angeraten, die Größe
des Kites auf den vorherrschenden Wind abzustimmen. Dabei gilt für
den Anfänger, die Summe von Quadratmetern plus Windstärke in
Bft. Sollte die Zahl 7 ergeben. Z. B.
Diese
Rechnung funktioniert im Starkwindbereich nur bis 7 Bft, da kann eine
Summe von 8-9 gewählt werden.
Im Schwachwindbereich unter 3 Bft kann die Summe auch höher sein.
Bei 1er Windstärke kann man fast jede Größe fliegen.
Mit etwas mehr Übung und Erfahrung kann man sich auch an eine Summe
von 8 – 9 herantasten. Alles oberhalb einer Summe von 10 ist nur
für erfahrene Piloten möglich und auch für diese nicht
ganz ungefährlich.
Einsteigen
in den Buggy: Der Buggy sollte bereits in Fahrtrichtung stehen,
also im rechten Winkel zum Wind. Auch sieht man oft, daß der Buggy
sehr dicht an Hindernissen geparkt ist, was zwangsläufig zu Unfällen
führt. Deshalb lieber den Buggy etwas weiter auf eine freie Fläche
schieben, bevor der Kite gestartet wird. Immer von der Wind abgewandten
Seite – Lee – her in den Buggy einsteigen, weil ansonsten
der berühmte Buggy-Sprung folgen kann. Eine stärkere Windböe
und man wird über den Buggy gezogen. Auch besteht die Gefahr, dass
man die Leinen im Buggy verheddert. Den Kite starten und zunächst
in den Zenit fliegen. Dort wird der Kite mit leichten Wellenbewegungen
stabil gehalten. Das Einsteigen in den Buggy erfolgt blind, also man muss
den Blick vom Kite abwende. Dabei ständig den Kite in leichter Bewegung
halten, da er sonst vom Himmel fallen kann.
Halbwindkurs: Ist der Standartkurs und führt den Buggy im rechten Winkel zum Wind.
Vorteil ist, man kommt auf diesem Kurs immer wieder zum Ausgangspunkt
zurück.
Der
Kite steht bei diesem Kurs fast im Rechten Winkel zur Fahrtrichtung mit
leichter Tendenz in Richtung Fahrtrichtung. Kommt der Kite zu weit nach
vorne, also zum Windfensterrand, stürzt er ab, da dort nicht mehr
genug Druck aufgebaut wird. Das beliebteste Problem von Anfängern.
Also immer den Kite seitlich neben sich halten. Um Fahrt aufzunehmen wird
der Kite aus dem Zenit in Sinuswellen schräg nach vorne unten und
wieder zurück in den Zenit geflogen. Dabei sollte man darauf achten,
dass der Kite nicht immer weiter nach vorne wandert, sondern wirklich
wieder zurück in den Zenit kommt, weil dort die Kraft zu holen ist.
Um
mehr Kraft und Beschleunigung zu bekommen kann man mit dem Kite einen
Loop fliegen. Dabei ist es einfacher, den Kite in Fahrtrichtung nach unten
zu lenken – der Backloop entgegen der Fahrtrichtung. Die dabei auftretenden
Kräfte können ein Vielfaches betragen, als wenn man nur Sinuswellen
fliegt. Um diese Kräfte in Vortrieb umzusetzen, sollte leicht auf
den Kite zugelenkt werden, also man fährt nach Lee. Wenn der Loop
abgeschlossen ist, wird die Fahrlinie wieder auf den Rechten Winkel zum
Wind korrigiert. Am Strand kann man also an den Spuren im Sand sehr gut
an leeseitigen Kurven sehen, wo der Pilot einen Loop geflogen ist. Natürlich
kann nicht nur mit dem Backloop gefahren werden. Beim Frontloop, der etwa
im Zenit entgegen der Fahrtrichtung beginnt, zieht der Kite im Höhepunkt
seiner Bewegung knapp über den Boden und zieht in Fahrtrichtung.
Auch hier sollte das Luv-Bein in Habachtstellung sein und leicht auf den
Kite zulenken, wenn der Kite maximalen Druck aufbaut. Versucht man, während
des Loopmanövers gerade aus weiterzufahren, so wird der gesamte Buggy
zum Kite hin gezogen, wobei man Höhe zum Wind und Geschwindigkeit
verliert, im ungünstigsten Fall sogar den gesamten Buggy. Es kann
zum Sturz kommen. Lenkt man während des loopen nach Luv, also in
den Wind rein, kann der gesamte Buggy in Schräglage kippen und sich
überschlagen. Mit viel Übung kann man auf diese Weise auf zwei
Rädern fahren.
Bremsen
auf dem Halbwindkurs: Da unser Buggy keine Bremsen besitzt, hängt
fast alles am Kite.
1. Zum verlangsamen der Fahrt wird in den Wind nach Lee gelenkt, wobei
der Kite weiterhin im rechten Winkel zur Fahrtrichtung geflogen wird,
bis er am Windfensterrand ankommt. Dort parkt er gemütlich, wärend
der Buggy schnell zum stehen kommt.
2. Auch kann man zur Vollbremsung eine sehr scharfe Kurve auf den Kite
zu machen, also nach Lee. Dabei verliert der Kite Druck, weil die Leinen
locker gelassen werden. Bei diesem Manöver kann der Kite abstürzen
und man läuft Gefahr, über die Leinen zu fahren.
3. Für etwas fortgeschrittenere Fahrer empfiehlt sich der Drift.
Dabei wird der Buggy leicht und nicht ruckartig nach Luv, also entgegen
dem Wind solange eingelenkt, bis der Kite den Buggy rutschend wieder zurück
auf Linie zieht. Der ganze Buggy schliddert also etwa im rechten Winkel
zum Wind, wobei das Vorderrad etwa 30 Grad in den Wind zeigt. Der Kite
sollte dabei ruhig auf mittlerer Höhe am Windfensterrand gehalten
werden. Dies ist eine sehr effektive Bremsmethode, bei der sehr schnell
Geschwindigkeit abgebaut werden kann. Sollte aber nicht auf Asphalt versucht
werden.
4. Die Powerhalse ist die stärkste Vollbremsung und wird später
erklärt.
Die
Halse: auch der längste Strand ist irgendwann zu ende, dort
sollte man also umkehren können.
Für
die Halse ist eine gemäßigte Geschwindigkeit zwischen 10 und
20 km/h erforderlich. Also sollte vor der Halse bereits Geschwindigkeit
abgebaut werden. Den Kite fliegt man dazu nach oben in Richtung Zenit.
Der Buggy wird kräftig mit dem Wind, also nach Lee eingelenkt. Dabei
kann man den Kite bereits leicht entgegen der Fahrtrichtung in leichten
Wellen bewegen, so dass er das Manöver unterstützt. Die Bremsen
sollten dabei in Habachtstellung sein, da eine Kräftige Böe
den Piloten hierbei von seinem Buggy trennen kann.
Die
Powerhalse ist das effektivste Bremsmanöver und macht irrsinnig Spaß.
Dabei wird der Buggy aus voller Fahrt in eine Kurve eingelenkt und schleudert
am Kite wie an einem Riesenpendel. Die Powerhalse erfordert am Anfang
etwas Mut. Wenn man auf Halbwindkurs - rechter Winkel zum Wind - unterwegs
ist und der Kite oben vor einem in der Luft steht, lenkt man in einen
Loop ein. Ab dem Moment, wo der Kite Fahrt aufnimmt und richtig Druck
macht, sehr beherzt nach Lee - also auf den Kite zu - einlenken. Der Kite
zieht den Buggy also in die Kurve rein, das Heck bricht aus und man schleudert
180° rum, manchmal sogar mehr. Wenn die Kurve abgeschlossen ist, also
die Fuhre steht, volle Konzentration auf den Kite, weil der inzwischen
am Windfensterrand angekommen sein dürfte. Also: einige Wellen fliegen
und die Fahrt kann weiter gehen.
• Lenkt man zu früh ein, fährst man ohne Zug auf den Leinen
zum Kite, und er stürzt ab.
• Lenkt man zu späht ein, wird der Zug nicht in Fahrt umgesetzt,
sondern es zieht einen seitlich aus dem Buggy.
Kreuzkurs: Unter dem Kreuzkurs versteht man, sich langsam
gegen den Wind vorzuarbeiten.
Was
jeder bestimmt nachvollziehen kann, ist ein direktes Fahren gegen den
Wind unmöglich. Sehr gute Fahrer bringen es mit Hochleistermatten
auf einen Winkel von ca. 45°! Gegen den Wind, was noch immer bedeutet,
das man hin und her kreuzen muß, um gegen den Wind anzukommen. Für
den Anfang reicht es auch, wenn man 20° gegen den Wind hinbekommt.
Vorraussetzung für einen Kreuzkurs ist ausreichend starker Wind in
Kombination mit einem etwas größeren Kite. Wie oben bereits
beschrieben, hilft uns hier die Summe von Windstärke und Kitegröße
weiter. Ab einer Summe von etwa 8 kommt man ganz gut gegen den Wind an.
Der Kite muß dazu sehr nah am Windfensterrand geflogen werden, wobei
eine größere Summe Windstärke und Kitegröße
ein größeres Windfenster ergibt und damit einen steileren Winkel
gegen den Wind erlaubt.
In
der Praxis: Man beginnt zunächst einmal auf dem Halbwindkurs,
um etwas Geschwindigkeit aufzunehmen. Dann vorsichtig gegen den Wind,
also Luv, einlenken und sich etwas auf Kreuzkurs begeben. Dabei wandert
der Kite automatisch weiter an den Windfensterrand. Der Kite wird mit
mächtigen Sinuswellen in Bewegung gehalten, um ausreichend Vortrieb
zu erzeugen. Dabei holt man nach hinten oben etwa beim Zenit aus und schwenkt
den Kite weit nach vorne, wer sich traut bis kurz über den Boden,
und wieder zurück. Ist man am Ende des Fahrfeldes angekommen, empfiehlt
sich eine Halse, da bei einer Powerhalse zu viel Höhe verloren gehen
kann. Am Anfang etwas Mühsam, aber mit der Zeit geht das doch recht
gut.
Der
Raumwindkurs: Für mein Empfinden der schwierigste Kurs.
Auch ist das der Kurs, auf dem die maximale Geschwindigkeit im Buggy erreicht
werden kann.
Man
bewegt sich dabei in Windrichtung, also auf den Kite zu. Dabei läuft
man permanent Gefahr, dass der Kite abstürzt, weil die Leinen locker
sind. Außerdem hat der Anfänger die Schwierigkeit, dass man
immer schneller wird. Auch hier kann man sich langsam rantasten. Einfach
mal leicht in den Wind rein fahren und gleichzeitig den Kite im rechten
Winkel zur Fahrrichtung stellen. Der Kite steht also neben einem. Dort
muß er kräftig bewegt werden, um ein Abstürzen zu vermeiden.
Auf diese Weise wird man bald recht schnell, und das Ende der Fahrbahn
kommt näher. Um zu wenden, schwenkt man den Kite vor sich und fährt
gleichzeitig in die entgegen gesetzte Richtung in den Wind rein, so dass
man wie bei der Powerhalse an dem Kite entlang pendelt. Ich stelle mir
immer den Wind als eine Gerade vor, auf deren eine Seite bin ich mit meinem
Buggy, auf der anderen ist der Kite. Bei der Halse im Raumwindkurs tausche
ich also gleichzeitig mit meinem Kite die Plätze.
Wird
diese Fuhre auf dem Raumwindkurs zu schnell, bitte Ruhe bewahren, da habe
ich mich auch schon einige Male hingelegt. Einfach langsam und ohne ruckartige
Bewegungen in den Halbwindkurs einschwenken, achtung, dabei kann der Buggy
nochmal beschleunigen, Kite neben sich bringen und soweit nach Luv fahren,
also in den Wind rein, bis man driftet. Schon ist die Sause vorbeil.
Das
unterpowerte fliegen, also bei wenig Wind zur Kitegröße,
sollte man ausgiebig trainieren, wobei der Loop sehr häufig zum Einsatz
kommt. Versucht man, den unterpowerten Kite am Windfenster aufsteigen
zu lassen, stürzt er oft ab, weil dort zum einen der Wind zu schwach
wirkt, zum anderen die Schwerkraft die Fahrt des Kites bremst. Deshalb
einfach eine liegende Acht mit Mittelpunkt im Windfenter fliegen, bei
der der Kite immer zum Windfensterrand nach unten fliegt. Bei dieser Übung
muß man den Kite sehr präzise auf seiner Bahn halten, damit
kein Strömungsabriss entsteht und der nicht abstürzt. Vorsicht
ist bei Böigem Wind geboten, weil der Kite, steht er erst einmal
hinter einem, den Fahrer sehr leicht aus dem Sitz heben kann.
Überpowert
fahren heißt, mit einem recht großen Kite Buggy zu
fahren bei vorherrschendem Wind. Das überpowert fahren ist die Ursache
für die meisten Kiteunfälle und sollte nur mit viel Übung
und Vorsicht angegangen werden. Man merkt, daß man überpowert
ist, wenn es einem schwer fällt die Füße am Boden zu halten
oder in den Buggy einzusteigen, solange der Kite im Zenit steht. Besonders
bei böigem Binnenlandwind sollte man dann lieber eine kleinere Kitegröße
wählen, weil kräftige Windböen einen sehr schnell die Kontrolle
verlieren lassen.
Sitzt man erst mal im Buggy, den Kite im Zenit über sich, reicht
ein kleiner Schwenk mit dem Kite in Fahrtrichtung zum Beschleunigen vollständig
aus. Der Kite bleibt die meiste Zeit über einem und wird zum Beschleunigen
in kleinen Wellen einfach nur noch vorne gelenkt. Möchte man die
Fahrt verringern, den Kite vorsichtig und langsam in den Zenit stellen.
Wenn man etwas geübter ist, kann man den Kite auch leicht nach hinten
lenken, jedoch besteht hier die Gefahr, daß man nach hinten aus
dem Sitz gezogen wird!
Hat man diese Technik etwas geübt, kann mehr Geschwindigkeit erzeugt
werden, je weiter man den Kite in Fahrtrichtung nach unten lenkt. Man
spricht hier vom "Stellen" des Kites. Der Kite steht einfach
nur vor dem Piloten und muß nicht mehr bewegt werden, um Vortrieb
zu bringen. Äußerste Vorsicht ist hier jedoch gegeben, wenn
man den Kite wieder zurück in den Zenit bewegt: Dies sollte langsam
geschehen und mit einer leichten Lenkbewegung in den Wind (nach Lee) einhergehen.
Schießt der Kite zu schnell nach oben, ist ein senkrechter Ausstieg
aus dem Buggy unvermeidlich.
Hindernisse: Auf jeder Fahrt werden einem Hindernisse begegnen: Fußgänger,
andere Buggyfahrer, Holzpfosten am Strand, Bäume oder Zäune
auf Wiese und vieles mehr. Grundsätzlich sollte man an Hindernissen
auf der Leeseite vorbeifahren, also auf der windabgewandten Seite, um
Kollisionen zu vermeiden. Besonders wenn man überpowert fährt,
reicht eine kleine Böe und man wird von der Fahrspur nach Lee gezogen.
Fährt man auf der Leeseite an Hindernissen vorbei, spielt das keine
Rolle, weil man vom Hindernis weggezogen wird. Auch sollten Fußgänger
nicht mit dem Kite und den Leinen überflogen werden, weil diese -
einmal außer Kontrolle geraten - zu einer sehr gefährlichen
Waffe werden und schlimmste Verletzungen verursachen können. Begegnen
sich zwei Buggyfahrer, gelten immer die Vorfahrtsregeln der GPA, die hier
einzusehen sind: REGEL-INFO
Die
Wende: beschreibe ich erst, wenn ich sie gut genug kann. :-)
Abschließender
Tip: Geht immer ruhig und mit Gelassenheit an das Buggyfahren und vermeidet
hektische Lenkmanöver. Die führen zu den schmerzhaftesten Unfällen.
Auch sollte man nicht ohne Helm einen Kite in die Hand nehmen.
Buggyfahren
ohne Helm ist vollständiges Tabu.
Viel
Spaß beim Üben.
Fachbegriffe
luv
Richtung,
aus der der Wind kommt.
lee
Richtung,
in die der Wind weht.
Halbwindkurs
Fahrtrichtung
im rechten Winkel zum Wind
Kreuzkurs
Fahrtrichtung
leicht gegen den Wind, bei dem oft hin und hergekreuzt werden
muß
Raumwindkurs
Fahrtrichtung
mit dem Wind
anluven
den Buggy
in die Richtung fahren, wo der Wind herkommt (luv)
abfallen
den Buggy
in die Richtung fahren, in die der Wind weht. (lee)
Loop
maximale
Beschleunigung des Kites, indem man einen Kreis fliegt
unterpowert
Fahren mit
einem Kite, der bei vorherrschendem Wind wenig Vortrieb bringt
überpowert
Fahren mit
einem Kite, der bei vorherrschendem zu viel Vortrieb bringt
Halse
180°-Kurve
in Windrichtung (lee)
Wende
180°-Kurve
entgegen die Windrichtung (luv)
Ich
danke dem Verfasser dieses Artikels - Jörg Abendroth für die Bereitsstellung dieses Artikels.
Einsteigerschirm,
Intermediate oder Hochleister?
Besonders
Einsteiger sind bei der Anschaffung eines Kites aufgrund des großen
Angebotes der verschiedenen Hersteller oft überfordert. Soll es
ein Einsteigerschirm sein, ein Intermediate oder doch gleich ein Hochleister
wie er im Wettbewerb eingesetzt wird? "Kite ist doch Kite!"
- Dieser Irrtum den viele Anfänger begehen führt leider oft
zu schmerzhaften Unfällen da der Schirm doch mehr Kraft entwickelt
als gedacht und der kontrollierte Flug dann sehr schwer fällt!
Daher hier einige Grundlagen:
Einsteigerschirm:
Gerade wenn man
erst mit dem Kiten beginnt und noch keine Erfahrungen hat bietet sich
ein Einsteigerschirm - wie der Name schon sagt - besonders an! Dazu
gehören die Schirme in den unteren Preisklassen wie z.b. PKD Buster oder UTurn Helium! Für den Anfang ist man mit
einem Schirm um die 3m² gut bedient somit ein großer Windbereich
abgedeckt werden kann! Einsteigerschirme sind allesamt sehr einfach
zu fliegen bieten dem Anfänger aber dennoch genug Power
um Spaß an der Sache zu haben.Neben dem relativ günstigen
Preis haben diese Schirme noch weitere Vorteile:
Klappstabilität:
Einsteigerschirme
sind relativ "narrensicher"! Die Schirme
klappen nur bei extremen Fehlern des Piloten oder sehr schwierigen Windverhältnissen
zusammen. Gerade zu Beginn ist dies von Vorteil um nicht den Spaß an der Sache zu verlieren.
Gutmütigkeit:
Ganz im Gegensatz zu den Hochleistern sind die Einsteiger Kites sehr
gutmütig und stecken Böen problemlos weg
ohne sie direkt an den Piloten weiterzugeben. Dies verhindert gefährliche
Situationen gleich zu Beginn mit denen der ungeübte Pilot überfordert
wäre.
Aufgrund des niedrigeren
Preises kann die Verarbeitung nur selten mit denen
von teuren Hochleistern mithalten. Mit steigendem Können fühlen
sich viele Piloten nicht mehr genug gefordert und steigen in die andere
Klassen auf.
Hochleister:
Die Hochleister
bilden die Königsklasse unter den Kites! Sie zeichen
sich durch eine gestrecktere Form und eine hohe
Geschwindigkeit aus. Schirme dieser Kategorie sind relativ
kompliziert zu fliegen und bedürfen einiger Eingewöhnungszeit.
Im Gegensatz zum Einsteigerschirm erhält der Pilot eine direkte
Rückmeldung bei Böen, die von Hochleistern gnadenlos
in Power umgesetzt werden. Dies passiert immer schlagartig
und erfordert von Piloten einiges an Erfahrung damit
man den Schirm dennoch unter Kontrolle halten kann. Gerade kleine Hochleister
(bis 2.5m²) sind sehr schnell und daher nur für
erfahrene Piloten geeignet. Durch den Einsatz dieser kleinen Kites bei
dementsprechend starkem Wind und den somit auch zunehmenden Böen
ist hier besondere Vorsicht geboten. Bei Hochleistern handelt es sich
um ein reinrassiges Sportgerät!
Hochleister werden
besonders im Wettbewerb eingesetzt da man mit ihnen
höhere Endgeschwindigkeiten erreichen kann. Zudem kann man mit
ihnen fantastisch Höhe laufen was gerade im Rennen
unverzichtlich ist. Zusätzlich kann man über die Bremsleinen
noch zusätzlich Power aus dem Schirm herauskitzeln - eine Eigenschaft
die Einsteigerschirme nicht aufweisen können.
Neben den ganzen
Vorteilen bringen sie aber auch einige Nachteile mit
sich:
Preis:
Hochleister
sind die teuersten Schirme die man kaufen kann! Für
eine mittlere Größe um die 6m² zahlt man derzeit ab
420 Euro (PKD Century 6.5 2004) bis zu 900 Euro (U Turn Nitro 7.7).
Je nach Größe lassen sich diese Preise auf weit über
1000 Euro treiben (Nitro 15.4 1429 Euro). Dennoch findet man diese Schirme
häufig gebraucht und in einem super Zustand!
Klappanfälligkeit:
Hochleister fliegen nicht so stabil wie Anfängerschirme und verzeihen
kaum Flugfehler des Piloten. Über das sensible Betätigen
der Bremsleinen können Klapper verhindert werden....hiermit sind
Anfänger oft überfordert. Gerade bei schwierigen Windverhältnissen
wie meist im Binnenland hat ein Hochleister zwar trotzdem endlose
Kraft, häufige Klapper können ungeübten Fahren
jedoch schnell den Spaß am Sport rauben.
Für den professionellen
Werksfahrer, aber auch für den fortgeschrittenen Hobbypiloten sind
diese Schirme die Favoriten, da sie ein unglaubliches Potenzial bieten
und man daher lange Freude mit dem Schirm hat! Aufgrund der zickigen
Flugeingeschaften und der enormen Kraft sind diese Schirme für
Anfänger nicht zu empfehlen.
Die beliebtesten
Hochleister sind: Wings JOJO RM+, U-Turn Nitro, Libre Bora und PKD Century
Soulfly.
Intermediate:
Der Intermediate
Schirm siedelt sich zwischen dem Einsteiger Kite und
dem Hochleister an. Er hat eine gestrecktere Form als der Einsteiger
Schirm ist aber immer noch gekrümmter als ein Hochleister. Er bietet
den besten Kompromiss zwischen Power und einfachem
Flugverhalten! Für den Hobbypiloten der selten bis nie an der Küste
fährt reichen diese Schirme meist aus. Dennoch ist die "Gefahr"
gegeben dass man aus dem Schirm "herauswächst".
Beispiele für
Intermediates sind: Wings JOJO ET, U Turn Oxigen, Ozone Samurai
Ich hoffe dass
gerade Kite - Newbies mit Hilfe des Artikels die richtige Wahl treffen
und somit viel Spaß am Kitesport haben werden. Man sollte dennoch
nie die Kraft den Windes unterschätzen und sich somit schmerzhafte
Verletzungen ersparen (ich spreche aus eigener Erfahrung ;-)
Grössere
Zweigen werden bewegt, im Gesicht schon unangenehm
6
39-49
Starker
Wind
Wind
singt in der Takelage
7
50-61
Steifer
Wind
Schwächere
Bäume werden bewegt; fühlbare Hemmungen beim Gehen gg.
den Wind
8
62-74
Stürmischer
Wind
Zweige
abgebrochen, erhebliche Behinderungen beim Gehen
9
75-88
Sturm
Schäden
an Dächern, leichte Gegenstände werden bewegt
10
89-102
Schwerer
Sturm
Bäume
werden entwurzelt
11
103-117
Orkanartiger
Sturm
Schwere
Sturmschäden
12
>118
Orkan
Verwüstungen
Erste
Hilfe bei Kiteunfällen
Sollte es tatsächlich
mal zu einem Kiteunfall kommen, ist es gut, wenn man sich etwas vorbereitet
hat und weiß, wie man seinen Kollegen helfen kann. Dabei ist folgende
Reihenfolge zu beachten:
1. Kite vom Kiter
trennen, überprüfen, ob der Verunfallte noch bei Bewusstsein
ist. Fragen was passiert ist.
2. Erstversorgung, sicher lagern, Helm abnehmen.
3. Notruf durchgeben. Europaweit 112
4. Sich um den Verunfallten kümmern, bis Hilfe eintrifft.
5. Dafür sorgen, dass jemand den Krankenwagen zur Unfallstelle
einweist
6. Präzise Infos für die Retter, was passiert ist.
Im Detail:
1. Sofort sollte man den Verletzten vom Kite trennen, um weitere Gefährdung
auszuschließen. Auch sollte man schauen, ob bei viel befahrenen
Gebieten eine Absicherung der Unfallstelle nötig ist. Durch direktes
Ansprechen des Verletzten kann festgestellt werden, ob und wie schwer
er verletzt ist. Bei Kopfverletzungen kommt es oft vor, dass der Verletzte
nicht mehr weiß, was passiert ist und wo er sich befindet, was
auf schwere Gehirnerschütterung hindeutet und dringend ärztlich
behandelt werden muß. Verletzte fühlen sich oft sehr verzweifelt
und alleine, weshalb es gut ist, sie bei der Hand zu nehmen, mit ihnen
zu reden und ihnen volle Aufmerksamkeit zu geben. Dabei kann man auch
gelegentlich den Puls fühlen, merken, ob der Verletzte friert oder
in Schockzustand kommt. Wichtig ist es, den Verletzten erst einmal am
Boden im Liegen zu behalten, bis die Schwere und Art der Verletzung
einschätzbar ist und um den Kreislauf stabil zu halten. Besonders
bei Wirbelsäulenverletzungen sollte sich der Verletzte nicht mehr
bewegen.
2. Die Erstversorgung: Da
hoffentlich die meisten Kiter einen Helm aufhaben, sollte dieser als
erstes entfernt werden. Egal welche Art der Verletzung vorliegt, der
Integralhelm verhindert, dass man die Atemwege frei halten kann und
hat schon oft zum Ersticken geführt. Einzige Ausnahme der Helmregel
sind offensichtliche Wirbelsäulenverletzungen, wenn der Verletzte
voll ansprechbar ist. Dazu sollte man zu zweit sein. Einer hält
mit beiden Händen den Kopf und das Genick gerade, der andere zieht
den Helm vom Hinterkopf aus über den Kopf weg. Das sollte man vorher
einmal geübt haben.
Ist der Verletzte bei Bewusstsein, erfragen, was passiert ist und wo
es schmerzt. Liegen schwere Verletzungen vor, dringend darauf achten,
dass der Verletzte sich nicht mehr viel bewegt und liegen bleibt. Sinnvoll
ist die Stabile Seitenlage, auch wenn der Verletzte noch bei Bewusstsein
ist. Verletzte verlieren sehr schnell Wärme. Auch bei hohen Außentemperaturen
sollte der Verletzte, wenn möglich, zugedeckt werden. Ist der Verletzte
bewusstlos, sofort in die Stabile Seitenlage legen, damit die Atmung
möglich bleibt. Auch sollte man den Mund überprüfen,
ob die Atemwege frei sind. Einfach den Kiefer aufdrücken, mit zwei
Fingern in den Mund greifen und alles raus, was stören kann. Dazu
gehören auch lockere Zahnprothesen.
3. Ist sichergestellt, dass
der Verletzte atmet, schnell einen Notruf absetzen. Europaweit gilt
hierfür auch vom Handy die Nummer 112. Es müssen folgende
Angaben der Rettungsleitstelle übergeben werden:
- Wer ruft an?
- Was ist passiert?
- Wo ist der Unfallort?
- Wie viele Verletzte gibt es?
- Warten auf Rückfragen.
Sind diese Angaben unvollständig,
ist eine sinnvolle Rettung nicht möglich. Besonders schlimm ist
es, wenn man vergisst zu sagen, wo der Rettungswagen hin muß.
Also ruhig bleiben und erst auflegen, wenn keine Fragen seitens der
Rettungsleitstelle mehr kommen.
4. Die weitere Versorgung
ist für den Verletzten sehr wichtig. Ein bis zwei Helfer sollten
sich intensiv um den Verletzten kümmern. Sich neben ihn auf den
Boden setzen, Puls kontrollieren, mit ihm reden, schauen, ob sich sein
Zustand verschlechtert, immer wieder Körperkontakt herstellen,
damit der Verletzte emotional gestärkt wird. Dieser Körperkontakt,
Hand halten, Schweiß von der Stirn abwischen etc. kann einem Verletzten
das Leben retten und gibt auch in sehr schwierigen Situationen Mut und
Überlebenswillen. Dem Verletzten sollte keine Nahrungsmittel oder
Getränke gegeben werden, weil diese zu Erbrechen führen können.
Auch verzögert ein voller Magen die Möglichkeit einer Notoperation.
Alle anderen Helfer bitte etwas Abstand zum Verletzten halten, er fühlt
sich sonst bedroht, wenn zu viele Leute sich über ihn beugen.
5. Da die meisten Kiteunfälle
nicht einer Adresse mit Straße und Hausnummer zuzuordnen sind,
ist es meist notwendig, dass Rettungskräfte eingewiesen werden.
Es sollte dem Krankenwagen jemand entgegenfahren oder -gehen, damit
der Verletzte überhaupt gefunden werden kann. Die Rettungskräfte
sind darauf im freien Gelände dringend angewiesen.
6. Sind die Rettungskräfte
eingetroffen, müssen diese detailliert erfahren, was passiert ist
und in welchem Zustand sich der Verletzte befindet, damit schnell die
richtigen Maßnahmen getroffen werden können. Informationen,
die wichtig sind:
- Unfallhergang
- Art der Beschwerden/Verletzungen
- jegliche Veränderungen während der Wartezeit.
Ist diese Rettungskette lückenlos,
bestehen sehr gute Chancen, dass auch schlimmere Verletzungen schnell
behandelt werden können. Besonders schnelle Hilfe ist bei Kopf-
und Wirbelsäulenverletzungen nötig. Dabei sollte jedoch alles
ruhig und bedacht geschehen. Panik und Hektik, lautes Rumschreien und
Gezeter helfen in diesen Situationen niemandem weiter.
Auch wenn ihr in Situationen
kommt, die Euch vollständig überfordern und Ihr nicht wisst,
was genau zu tun ist, gilt immer die Grundregel:
Jede Hilfe ist im Notfall
besser, als keine Hilfe.
Wir wünschen Euch, dass
Ihr diese Tipps nie braucht.
Diesen Text gibt es hier
als PDF zum downloaden und ausdrucken.
http://www.alienbuggy.com/downl/erstehilfe-kiten.pdf